Was ist Arbeitspolitik?

Arbeitspolitik ist politisches Handeln zur Gestaltung des Lebensbereichs der Arbeit. Arbeitspolitische Kernthemen sind

  • Marktwirtschaftliches Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage von Arbeitskräften (der Arbeitsmarkt)
  • Arbeitsbedingen von Arbeitskräften
  • Globalisierung von Arbeit (auch Global Workforce genannt)
  • Neues Arbeitsverständnis & neue Arbeitsformen

Der arbeitspolitischen Gestaltungswillen der Arbeitspolitiker, die inhaltliche Dimension von Arbeitspolitik (policy), wird von unterschiedlichen normativen Vorstellungen über Aufgaben und Ziele der Arbeitspolitik sowie das Arbeits- und Menschenbild gelenkt, deren Grundkonsens in Deutschland das Leitbild der sozialen Marktwirtschaft ist. Es kommt oftmals zu Interessenkonflikten innerhalb der unterschiedlichsten Politikbereiche. Entwicklungspolitik, Wirtschaftspolitik, Familienpolitik, Umweltpolitik und Sozialpolitik haben dabei die meisten Berührungspunkte mit der Arbeitspolitik.

Politics beschreibt die ablaufenden politischen Willensbildungs- und Interessenvermittlungsprozesse, die auf die inhaltliche Dimension maßgeblich einwirkt. Macht und ihre Durchsetzung im Rahmen formeller und informeller Regeln sowie die frühzeitige Einbindung gesellschaftlicher Interessengruppen (Lobbyverbände wie Gewerkschaften und Unternehmensverbände) in den Prozess der Entscheidungsfindung beeinflussen diese Prozesse maßgeblich.

Arbeitspolitik im Sinne von policy und politics vollzieht sich stets innerhalb eines oder mehrerer, sich überschneidender Gestaltungsrahmen, die durch Staaten und andere staatlich anerkannte arbeitspolitische Akteure vorgegeben werden. In Deutschland bestimmen die Verfassung, zahlreiche arbeitsgesetzliche Vorschriften, das Europarecht, das Internationale Arbeitsrecht und das Arbeitsvölkerrecht den Handlungsraum für arbeitspolitische Akteure. Das Arbeitsvölkerrecht, das auf multinationalen Vereinbarungen, insbesondere der Europäischen Menschenrechtskonvention (1950), der Europäischen Sozial-Charta (1961), der Gemeinschaftscharta der Sozialen Grundrechte der Arbeitnehmer (1989), der Charta der Grundrechte (2000) und Übereinkommen der International Labour Organization (ILO), beruht, gewinnt im Rahmen der Globalisierung eine zunehmende Rolle.

Eine Aufgliederung der Arbeitspolitik in Arbeitsbeziehungen (industrial relations) und Arbeitsmarktpolitik ist antiquiert und verstellt den Blick für eine ganzheitliche Betrachtung der neuen Herausforderungen, die sich aus der Digitalisierung und transformierenden Arbeitswelt für Arbeitspolitiker ergeben.

Pragmatisches Modell

Arbeitspolitik ist nur als „pragmatisches Modell“ erfolgreich und nachhaltig. Das bedeutet, dass die praktische Verwertung von Erkenntnissen und Erfahrungssätzen nicht an Wertorientierungen, Parteibüchern und arbeitspolitischen Ideologien gebunden sein muss, die der wissenschaftlichen Kritik entzogen bleiben. Auch überlieferte Wertvorstellungen können pragmatischen Bewährungsproben unterworfen werden. Mein Ideal ist dabei der politische Diskurs auf einem wissenschaftlichen Niveau, aber mit viel Herzblut.

Bist Du Arbeitspolitiker? Die Transformation der Arbeitswelt schreitet voran und Du möchtest weiterhin wirksam mitgestalten? Arbeitspolitik und Künstliche Intelligenz interessieren Dich dabei in besonderem Maße? Du benötigst einen profunden Einblick in die Praxis der Arbeitswelt? Dann sprich mich gerne an.

Mehr über Dr. Oliver Schmidt-Westphal, LL.M.

Zukunftsweisender Game Changer, Navigator mit Augenmaß und unabhängiger Schrittmacher. Als kompetenter Experte der Arbeitswelt berate ich zu allen Fragestellungen, die sich im Rahmen der modernen Berufswelt stellen und stehe mit besonderer Expertise in den Bereichen Arbeits- und Mitbestimmungsrecht, digitale Transformation, künstliche Intelligenz und globale Lieferketten zur Seite. Als Fachanwalt für Arbeitsrecht, Change Manager und auch als Mensch.